Personal Branding auf LinkedIn – Tipps für Executives

Kaum woanders kann sich eine Führungskraft so gut selbst vermarkten wie auf LinkedIn. In den letzten Jahren wurde der Hype darum immer größer – und auch die Budgets in Richtung Personal Branding. Moritz Spangenberg, Gründer von Unlock LinkedIn, beobachtet die Entwicklungen auf der Plattform schon länger. Seine Insights findest du hier.

Wozu Personal Branding?

Die eigene Personal Brand bietet Executives eine starke Möglichkeit, zu influencen und die eigene Seriosität wirksam zu machen. Das wirkt nach innen hinein ins eigene Unternehmen, aber genauso nach außen hin. Mit dem passenden Konzept zur Selbstvermarktung kannst du das volle Potenzial ausschöpfen, (positiven) Einfluss auszuüben und Change voranzutreiben. Gerade der Einfluss nach außen hin kann den Unterschied für dein Unternehmen bedeuten. Mit unseren Themen können wir Kunden und Stakeholder treffen. Ziel ist es, ein Employerbranding zu entwerfen, das für bestimmte Zwecke dienlich ist, z.B. um neue Aufträge zu generieren.

 

Expertentipp von Moritz: Überlege dir vorab, warum du an deiner Brand arbeiten willst. Welches Endziel möchtest du damit erreichen? Wenn du das klar vor Augen hast und artikulieren kannst, kannst du mit dem Aufbau deiner Brand beginnen.

 

Wer auf LinkedIn ist, möchte im Gedächtnis bleiben und seine Partner und mögliche Kunden treffen. Seit etwa drei Jahren arbeitet Moritz professionell mit LinkedIn. Sein Ziel war es dabei von Anfang an, die Plattform gewinnbringend zu nutzen. Nun zählt er 12.000 Follower. Durch Corona hat LinkedIn einen starken Schub erhalten, da fast alle Meetings in die virtuelle Welt „gezogen“ sind. Im Zuge dessen hat sich auch der B2B-Buyer-Markt dramatisch geändert.

Die Dimensionen von LinkedIn

Auf LinkedIn kann man die Bedeutung einiger Funktionen in Bereichen wie Hiring-Prozesse, z.B. im Sales- und Marketing-Bereich, gar nicht hoch genug einschätzen. Viele Unternehmen benötigen keine Bewerbung mit Lebenslauf mehr – sie beobachten, was mögliche Kandidaten posten. Der digitale Footprint hinterlässt Spuren. Es macht keinen Sinn, ein „anderes Gesicht“ auf LinkedIn zu zeigen. Stehe dafür ein, wofür dein Herz brennt. Die Bedeutung der Personal Brand aus Recruter-Sicht ist wahnsinnig hoch, denn auf LinkedIn findet er oder sie alles Essentielle, um sich ein Bild vom Kandidaten zu machen.

 

„LinkedIn ist bei den Google-Ergebnissen immer ganz oben mit dabei.” Moritz Spangenberg

 

Strategie ist wichtig

Wie auf den meisten Plattformen braucht es auch auf LinkedIn einen langen Atem – innerhalb einer Woche oder Monat wird kaum etwas aus Personal Branding- und Unternehmenssicht passieren, erklärt Moritz. Es braucht Kontinuität.

Likes und Kommentare auf LinkedIn

Was habe ich als User auf LinkedIn von vielen Likes und vielen Kommentaren? Ganz klar geht es hier um den Status. Der aber mit dem formulierten Ziel vor Augen schnell auch wieder an Bedeutung verlieren kann. Denn das, was mich auf der Plattform erfolgreich macht, sind Qualified Leads und Neukunden über meine Beiträge – nicht die Reichweite. Klicks und Kommentare stehen für eine gewisse Professionalität und Glaubwürdigkeit – aber sollten laut des Experten nicht allzu viel beigemessen werden.

LinkedIn ist keine rosa Bubble

Moritz und andere Experten beobachten Tendenzen, dass LinkedIn in eine starke Marketing-Sales-Plattform abdriftet – weg vom Personal Branding. Auch werden teils private Dinge geteilt, Clickbaiting betrieben oder es wird Content „geklaut“. Es treten immer wieder Fälle auf, dass der Algorithmus Beiträge pusht, die gar nichts mit Business und Personal Branding zu tun haben. Für Moritz steht fest, dass sich jeder selbst die Frage stellen muss, wie viel Persönliches er oder sie teilen möchte.

Erste Schritte auf LinkedIn

Moritz empfiehlt, mit der Optimierung des eigenen Profils zu beginnen. Darunter fällt ein aussagekräftiges Bild mit Persönlichkeit. Stelle die Themen heraus, die dich interessieren. Dabei sollte das Profil nicht optimiert werden wie eine offizielle Business-Card. Stattdessen muss überlegt werden, wie ein schönes Offering, eine schöne Produktbeschreibung, Farben und der Social Proof mit dem Call to Action auf den Visitor wirken. Nach diesem Credo sollte die Seite ausgerichtet werden.

 

„LinkedIn ist nicht Instagram. Hier geht es auch ohne Filter.” Moritz Spangenberg

 

Introvertiert auf LinkedIn

LinkedIn hat mit wenigen Hardfeelings zu kämpfen. Wenn der Beitrag nicht interessiert, wird weiter gescrollt. Deshalb ist der Tipp von Moritz, einfach alle Unsicherheiten zu vergessen und zu schreiben beginnen. Überlege nicht, wie deinen Beitrag jemand finden könnte. Ist er gut, wird er mit Likes belohnt. Mit der laufenden Überwindung wird es leichter.

 

„Nobody gives a Fuck. Fang einfach an, auf LinkedIn zu schreiben.” Moritz Spangenberg

 

Tipps vom LinkedIn Experte Moritz

  1. Inhalte:
    Executives sollten eine gute Mischung des beruflichen Kontexts, angereichert mit persönlichem Flavour, zeigen. Gib deine persönlichen Erfahrungen in einem gewissen Kontext weiter. Auch ein Foto von dir selbst im Meeting, beim Team-Event usw. ist gut. Tatsächlich kommen auch Office-Dogs sehr gut auf LinkedIn an – stehen aber natürlich auch für Clickbaiting. Mit einem netten Spruch zeigt sich aber auch die Persönlichkeit.
  2. Frequenz:
    Qualität schlägt Quantität. Aber: Es wird auch eine gewisse Menge an Content auf LinkedIn benötigt. Du als Creator brauchst die Qualität, weil du in deinem Thema auffallen und werben möchtest. Aber du brauchst auch die Quantität, um oft aufzufallen. Die Message muss immer wieder neu platziert werden, um mit hoher Frequenz auch die Zielgruppe zu erreichen.
  3. Regelmäßigkeit:
    Meine Faustregel: Beginne, einmal pro Woche zu posten und die Frequenz zu erhöhen. Wenn der LinkedIn Kanal für dich groß sein soll, musst du jeden Tag posten.
  4. Spaßfaktor:
    Der Schlüssel zum Spaß daran ist Konsistenz und Kontinuität. Verknüpfe die „Pflicht“ mit Ritualen, die du schon hast.

Tipps für mehr Reichweite

  1. Mehr Reichweite und viel Engagement erreichst du mit Bildern. Jedoch erfahrungsgemäß nur in den ersten beiden Stunden.
  2. Faustregel: Text und Bilder erreichen mehr Reichweite als Videos. Vergiss dabei jedoch nicht, dass die Größe der Audience nicht das Wichtigste ist.
  3. Achte auf eine gute Publishing Time. Poste, wenn deine Audience online ist. Die erste Zeit nach dem Posten wird vom Algorithmus bewertet. Kommentare und Likes werden mit Reichweite belohnt.
  4. Die meisten User sind morgens und mittags online. Weniger jedoch am Abend und am Wochenende.
  5. Finde mit Zeitexperimenten heraus, wann deine Audience online ist und passe deine Postingzeit daran an.

 

Über Moritz Spangenberg:

Als Gründer von Unlock LinkedIn unterstützt Moritz Unternehmen und Führungskräfte dabei, nicht nur erfolgreich auf LinkedIn zu sein, sondern vor allem die Themen Sales und Marketing als Einheit neu zu denken.

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