Mentoring – Die (häufig) ungenutzte Kraftquelle!
Persönlicher Wegweiser Mentoring
Viele erfolgreiche Führungskräfte vertrauen dem Mentoring auf ihrem Weg nach oben. Das geschieht aus gutem Grund. Im eigenen Umfeld, in der Familie und im Freundeskreis finden sich nicht immer passende Berater fürs Thema Business. Mentor und Mentee, also der oder die Hilfesuchende, sind hingegen auf dem gleichen beruflichen Weg, nur an unterschiedlichen Stationen. Der Profit, den der Mentee mitnehmen kann, ist dementsprechend groß.
Was ist Mentoring?
Unsere Ziele werden durch Ups und Downs, durch Ängste und Wünsche geprägt. Der Mentor oder die Mentorin ist uns auf dem Weg voraus, viele Fehler wurden deshalb schon gemacht. Daraus können wir lernen. Soft Skills stehen hier nicht im Mittelpunkt, sondern klare Hardfacts, Ziele, die der Mentee erreichen möchte. Expertin Karin empfiehlt jedem im beruflichen Kontext, Sparringpartner zu nutzen. Die Ausgangsbasis, weshalb ein Mentor gesucht wird, ist vielschichtig. Es können gezielte Themen wie Marketingstrategien für eine Produkteinführung, aber auch Unterstützung bei Fragen rund um den Weg in die Selbstständigkeit sein.
Unterschiede zwischen Coaching und Mentoring
Obwohl Coachings medial gehypter sind, sind die Vorteile des Mentoring nicht von der Hand zu weisen. Während ausgebildete Coaches dabei unterstützen, unseren Weg selbst zu finden, gibt der Mentor gezielt Ratschläge, Meinungen und seine Expertise aus der eigenen Erfahrung heraus. Karin sieht das Mentoring angelehnt an Cheerleading: Der Mentor unterstützt, packt mit an, stellt vielleicht auch sein eigenes Netzwerk zur Verfügung.
Das Match – passt der Mentor zu mir?
Sympathisch oder nicht – menschlich betrachtet sind erfolgreiche Mentor-Mentee-Beziehungen nicht immer auf der gleichen Wellenlänge. Der Fokus muss auf die Bucketlist gelegt werden. Karin empfiehlt, im Kennenlerngespräch über Ziele, Erfahrungen und die Expertise zu sprechen. Der Mentee muss sich fragen, ob das zu seiner Weiterentwicklung passt. Deshalb sollte dem Mentee auch klar sein, dass der Mentor zu diesem Moment in seinem Leben passt. Manchmal ist es ein Jahr, manchmal nur ein Monat.
„Der Mentor ist kein Partner fürs Leben, sondern ein Sparringpartner auf Zeit. Die First Impression sollte auf professioneller Ebene betrachtet werden.“
Es ist für viele Mentees auch interessant, mit mehreren Mentoren (gleichzeitig) über verschiedene Fragestellungen zu sprechen, um den erhofften Deep Dive zu erreichen. Denn jeder Mentor bringt in einem konkreten Bereich ein extremes Assett mit.
„Experten-Tipp von Karin: Wie finde ich einen geeigneten Mentor? Einfach fragen! Google nach dem Themengebiet und schreibe fünf Leute an. Erfahrungsgemäß sagt einer davon ja und lässt sich zu Lunch, einem Kaffee oder einem digitalen Treffen einladen. Es ist sinnvoll, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Stelle klar, dass die Person dort ist, wo du gerne hinkommen möchtest und deshalb ein Austausch von großer Bedeutung für dich wäre. Bei MentoMe benutzen wir eine sophisticated, strukturiert und kluge Matching-Software, die die 3000 Mentoren in unserem Pool matcht. Es werden dir immer drei Mentoren vorgestellt, die offen sind für ein Gespräch.“
Mentoring für Frauen
MentoMe matcht bewusst weibliche Mentees mit weiblichen und männlichen Mentoren. Ohne pauschalisieren zu wollen lassen sich laut Karin im Geschlecht Tendenzen in der Mentoring-Umsetzung erkennen. Jeder Mensch ist anders – es sei jedoch auffällig, so die Expertin, dass weibliche Mentoren zunächst eine Beziehung zum Mentee aufbauen, während Männer tendenziell goaldriven sind. Hier muss sich die Mentee die Frage stellen, was sie erreichen möchte und dieses Ziel im Auge behalten.
Mentoring innerhalb des eigenen Unternehmens
Immer öfter werden auch in Betrieben Mentoring-Programme im Rahmen der Personalentwicklung angeboten. Internes Mentoring bietet die Möglichkeit, Menschen, die (auch) remote arbeiten, wieder zusammenzubringen. Firmeninternes Mentoring kann von Vorteil sein, so Karin, denn Mentor und Mentee befinden sich in der gleichen Bubbel – mit diesen Insights kann ganz gezielt beraten werden und auch Seilschaften mit sich bringen. Sie können helfen, das Gehalt oder die Position zu erreichen. Die Expertin macht aber auch auf die Kehrseite von firmeninternen Mentorenprogrammen aufmerksam: Den Flurfunk. Mentees hätten ihr gegenüber immer wieder Bedenken geäußert, dass ihre Sorgen nach außen dringen könnten. Das stellt ein großes Hindernis Richtung Mentoring-Erfolg dar, denn es bedeutet, sich nicht so öffnen zu können, wie es notwendig wäre. Das Potenzial kann in dem Fall nicht ausgeschöpft werden.
Über Karin Heinzl
Als Gründerin & CEO von MentorMe hilft sie weiblichen Fach- und Führungskräften beim Finden der richtigen Mentorin bzw. des passenden Mentors. Zum Weiterhören: Experten-Podcasts mit Karin auf Spotify
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