So baust du ein High Performance Team auf

High Performance Teams sind aktuell nicht nur ein Trend, sondern ein extrem wichtiger Baustein für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen in den aktuell hoch dynamischen Marktgegebenheiten. Experte auf diesem Gebiet ist Björn W. Schäfer. Im Rainmaker Society Webinar „Wie baue ich ein High Performance Team?” erklärte er, dass Teams im Spannungsfeld zwischen den Interessen von Individuen und der Gesamtorganisation stehen. Aber wie wird aus einem Team ein High Performance Team? So viel sei vorab verraten: Sie entstehen auf gar keinen Fall von selbst und erfordern sowohl passendes Führungs- als auch Individualverhalten. (Du möchtest kein Webinar mehr verpassen? Denn melde dich hier an!)

Leistung allein reicht nicht aus

Wer ein High Performance Team aufbauen möchte, muss sich über zwei zentrale Aspekte im Klaren sein: Die Leistung jedes Einzelnen ist entscheidend, doch ebenso wichtig ist das gegenseitige Vertrauen innerhalb des Teams. Dieses Vertrauen erstreckt sich nicht nur auf die Teammitglieder, sondern auch auf die Führungsperson. Eine gute Führungskraft muss nicht nur Vertrauen in ihr Team haben, sondern auch aktiv daran arbeiten, dass Vertrauen im gesamten Team entsteht und gefördert wird.

Foto von Kaleidico auf Unsplash

 

„Teamführung, wenn man es richtig macht, ist sehr anstrengend. Es ist komplex und dynamisch. Selbst wenn ich denke, dass alles unter Kontrolle ist, kann die Situation eine Stunde später schon eine ganz andere sein.“ Björn W. Schäfer



In jedem Team „spielen“ drei Protagonisten, die wichtige Rollen einnehmen und das Umfeld gegenseitig bestimmen:

  • das Individuum
  • das Team / die Gruppe
  • das Unternehmen

Was ist eigentlich ein Team?

Björn W. Schäfer hat vier zentrale Punkte zusammengefasst, die für ihn entscheidend sind, um ein echtes Team zu erkennen. Denn nicht jede Ansammlung von Menschen in einer Organisation ist automatisch ein Team. Seiner Meinung nach lassen sich Teams anhand folgender Faktoren unterscheiden:

  • Gibt es gegenseitige Abhängigkeiten zwischen den Teammitgliedern?
  • Gibt es gemeinsame Ziele?
  • Werden komplexe Probleme gelöst? Gibt es gemeinsame Herausforderungen, an die das Team kooperativ herangehen muss?
  • Verbindet die Mitarbeiter ein von allen geteilter Purpose? Gibt es einen Sinn für diese Tätigkeit und teilen alle diesen Sinn? Der Sinn ist jedoch nicht, maximal viel Geld zu verdienen.

Diese Voraussetzungen sind in Teams nicht immer zwingend vorhanden – und das ist auch nicht immer notwendig. Zunächst muss geklärt werden, ob ein Team überhaupt benötigt wird. Denn wenn die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind, gibt es auch alternative organisatorische Ansätze, die ebenso zu großem Erfolg führen können.

Die 5 Bausteine für High Performance Teams

Im Jahr 2016 führte Google eine umfassende Analyse seiner Teams durch, um herauszufinden, wie sie noch erfolgreicher werden könnten. Dabei stellte sich heraus, dass nicht allein die Leistung oder der Hintergrund der Teammitglieder entscheidend für den Erfolg sind. Überraschenderweise konnte der „Who-Part“ – also wer im Team ist – als wesentlicher Faktor nicht bestätigt werden. Die Daten zeigten, dass es weniger auf die individuellen Protagonisten ankommt, sondern vielmehr auf andere, weniger offensichtliche Faktoren, die ein Team zum Erfolg führen.

Kästchen: Konklusio: Um wirklich herausragende Teams zu schaffen, sollten andere Komponenten in den Fokus rücken.

 

Google Erkenntnisse zu High Performance Teams

Die Ergebnisse der Google-Auswertung verdeutlichen, welche Faktoren wirklich entscheidend sind, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Teams ihr volles Potenzial entfalten können. Diese Schlüsselaspekte zeichnen High Performance Teams aus:

  1. Psychologische Sicherheit: Wie sicher ist es innerhalb des Teams, jegliches Thema aufzugreifen und laut zu kommunizieren, ohne mit Konsequenzen zu rechnen?
  2. Durchschnittliche soziale Sensibilität: im gesamten Team, egal ob Ingenieur, Data-Specialist oder Sales-Mensch.
  3. Gleichverteilte Rede- und Interaktionsanteile: Das macht gerade in High Performance Teams Sinn, wenn das gesamte Potenzial der Individuen genutzt werden soll.
  4. Ambitionierte Ziele: eigene und gemeinsame Ziele, die zum persönlichen Purpose passen.
  5. Selbstwirksamkeit: der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.

 

„Wenn das Team sehr klassisch auf Sales fokussiert ist, dann sind diese Voraussetzungen nicht gegeben. Der Transfer der Schlüsselaspekte in klassische Sales-Teams ist schwierig. Trotzdem kann das Team eine Zeit lang sehr erfolgreich sein. Aber ich glaube, dass das Team gemeinsam noch viel erfolgreicher sein könnte.“ Björn W. Schäfer

 

Konstruktive Konflikte fördern Vertrauen

Wo es keinen Raum für Diskussionen und fachlichen Austausch gibt, fehlt oft das notwendige Vertrauen im Team. Im Gegenteil: Wenn Teammitglieder offen und standfest ihre Meinungen vertreten, spricht das für ein gesundes Miteinander und ein hohes Maß an Vertrauen innerhalb des Teams.

Fehlerkultur: Wie High Performance Teams mit Fehlern umgehen

High Performance Teams machen Fehler – und kommunizieren diese. Es geht dabei nicht darum, dass Fehler passiert sind, sondern darum, dass sie nicht noch einmal passieren. Stattdessen soll darüber konstruktiv diskutiert werden, um Fehler verbessern zu können. High Performance Teams sind sehr agil. Sie teilen, was funktioniert und was nicht.

Im Kontext von Krankenhäusern hat man bei wissenschaftlichen Auswertungen herausgefunden, dass die besten Teams mehr Fehler machen. Das klingt auf den ersten Blick widersprüchlich. Doch auf den zweiten wird schnell klar: High Performance Teams machen Fehler transparent und verbessern dadurch ihre Prozesse. Die anderen Teams machen genauso Fehler – und stecken viel Zeit hinein, um sie zu vertuschen.



Unverhältnismäßige und fahrlässige Fehler sollten zwar sanktioniert werden, doch die gegenseitige Schuldzuweisung und Streiten ist kontraproduktiv. Solche Auseinandersetzungen schwächen die psychische Sicherheit im Team und fördern eine Fehlerkultur, die den Fokus auf Probleme legt, statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Selbstführung als Motor für Erfolg

Der Glaube daran, etwas zu schaffen und Ziele erreichen zu können, ist ein Teil der Selbstführung. In High Performance Teams kommen Leute aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, die innerhalb von weiten Begrenzungen alleine vorwärts kommen und vor allem kooperativ im Team arbeiten. Durch die Selbstführung erreicht man eine Beschleunigung der Individualkompetenz – indem man den nötigen Freiraum lässt.

„Ohne den nötigen Freiraum und das Wissen, dass das Team die Ziele erreichen wird, müsste ich als Führungskraft ständig für sie denken. Das heißt aber nicht, dass ich loslassen und hoffen kann, dass alles gut geht.“ Björn W. Schäfer



Björn W. Schäfer Björn W. Schäfer hat ein eigenes Programm entwickelt, das leistungsstarke B2B-Revenue-Teams formt. Dabei setzt er auf eine bewährte Kombination aus Strategie, Taktik und der Förderung von Menschen. Mit seiner erprobten Methodik hat er bereits über 25 B2B SaaS Startups und Scaleups erfolgreich begleitet. Zuvor war er Vice President of International Sales beim Urban Sports Club und ist als Führungskräfte-Trainer und Coach tätig.

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