Leading with a Global Mindset: Erfolgsstrategien für internationale Führung

In einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt wird eine internationale Denkweise zur Schlüsselkompetenz für Führungskräfte. Prof. Dr. Stefan Remhof, Managing Partner der People Mobility Alliance und Professor für internationales Management an der IU International University München, zeigte in seinem Rainmaker Society Fireside Chat auf, wie Global Leadership effektiv gestaltet werden kann. Sein Ansatz bezogen auf Global Leaderschip verbindet Technologie, kulturelle Intelligenz und die Individuen in den Mittelpunkt zu setzen. Durch seine Expertise und langjährige Erfahrung im Expat-Management sowie in der globalen Karriereberatung kann Remhof tiefgehende Einblicke in die Anforderungen an Führungskräfte, die in internationalen Teams erfolgreich sein wollen, bieten.

Global Leadership: Eine neue Denkweise

Internationale Teams bringen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch kulturelle Nuancen mit sich, die Einfluss auf die Zusammenarbeit haben. Unterschiedliche Arbeitsstile und Erwartungen führen oft zu Missverständnissen, die Führungskräfte mit einem globalen Mindset aktiv angehen müssen. Remhof betont dabei die Bedeutung von kultureller Anpassung und strategischem Weitblick. Damit einhergehend stellt er auch die richtige Technologie in den Vordergrund.

 

„Wir bei People Mobility Alliance wollen nicht die High-Tech-Berater sein – aber es geht schlicht nicht ohne Werkzeug zur Hand. Trotzdem: Das Individuum muss in den Vordergrund. Sonst kannst du nicht global agieren.“ Prof Dr. Stefan Remhof

 

1) Kulturelle Intelligenz: Der Schlüssel zur globalen Zusammenarbeit

Erfolgreiche Führungskräfte müssen kulturelle Unterschiede erkennen und respektieren. Es geht nicht nur darum, Englisch zu sprechen, sondern die subtilen Unterschiede in der Kommunikation zu verstehen. Wie Remhof feststellt, können einfache Gesten oder Ausdrücke, wie das „amazing“ der Amerikaner, bei Deutschen oder Schweizern unterschiedlich ankommen. Denn nicht immer ist damit gemeint, dass etwas toll ist. Diese kulturelle Intelligenz entwickelt sich durch Offenheit und Toleranz, die auch trainiert werden kann und sollte.

 

„Im indischen Kulturkreis bedeutet ein Kopfschwenken nein, hier im deutschsprachigen Raum ‚Ich weiß nicht.‘. Und der Amerikaner findet den Hamburger Regen ‚amazing‘ und ‚wonderful‘. Jede Kultur muss in seinen Besonderheiten gesehen werden.“ Prof. Dr. Stefan Remhof

 

2) Strategische Vision: Über den Tellerrand hinaus denken

Globale Führung erfordert eine langfristige, strategische Perspektive. Unternehmen müssen ihre Führungskräfte ermutigen, in größeren Zusammenhängen zu denken. Gerade in der sich ständig verändernden globalen Landschaft ist es entscheidend, flexibel und vorausschauend zu agieren, um auf Marktveränderungen und kulturelle Herausforderungen reagieren zu können.

3) Verbesserung der Zusammenarbeit: Kulturelle und intrinsische Motivation

Die verschiedenen kulturellen Hintergründe in einem Team beeinflussen die Arbeitsweise und Erwartungen. Remhof verweist auf die Unterschiede innerhalb Europas, wie etwa die deutsche Pünktlichkeit im Vergleich zur spanischen Gelassenheit. Hier spielt das Verständnis von Zuverlässigkeit und Kommunikation eine entscheidende Rolle. Führungskräfte müssen diese Unterschiede nicht nur akzeptieren, sondern als Stärke nutzen, um die Zusammenarbeit zu verbessern.

4) Anpassungsfähigkeit: Kunden und Kollegen im internationalen Kontext verstehen

Internationales Leadership bedeutet auch, sich den Gepflogenheiten der Kunden und Teammitglieder anzupassen. Welche Umgangsformen sind angebracht? Welche Kommunikationsstile funktionieren in verschiedenen Kulturen? Diese Fragen sollten Führungskräfte kontinuierlich reflektieren, um erfolgreich zu sein.

Foto von Alesia Kazantceva auf Unsplash

5) Interkulturelle Kommunikation: Mehr als nur Englisch

Selbst wenn in globalen Teams Englisch gesprochen wird, gibt es Feinheiten, die zu Missverständnissen führen können. Schon im deutschsprachigen Raum gibt es Unterschiede zwischen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Das zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur verbal, sondern auch nonverbal sensibel zu kommunizieren. Ein falscher Witz oder eine missverstandene Geste können zu Konflikten führen, besonders in interkulturellen Teams.

6) Konfliktlösung: Global Leadership als Vermittler

Kulturelle Unterschiede können leicht zu Spannungen und Missverständnissen führen. Jeder Kulturkreis agiert anders in den verschiedensten Situationen – Fettnäpfchen sind fast vorprogrammiert. Hier sind globale Führungskräfte gefragt, als Vermittler zu agieren und Lösungen zu finden, die alle Beteiligten einbeziehen. Diese Fähigkeit wird in einer Welt, die immer stärker vernetzt und interdependent ist, immer wichtiger.

 

„Es macht einen großen Unterschied, ob du als Teamlead und Rolemodel in einem karriereabhängigen Umfeld ins Fettnäpfchen trittst, oder ob es dir im Urlaub passiert.“ Prof. Dr. Stefan Remhof

 

Chancen für Organisationen: Globale Talente als Wettbewerbsvorteil

Eine internationale Belegschaft bringt bei allen Risiken auch enorme Chancen für Unternehmen. Mobile Talente wagen oft den Schritt aus ihrer Komfortzone und suchen nach neuen Herausforderungen. Diese Offenheit und die Bereitschaft, sich anzupassen, sind wertvolle Eigenschaften, die Unternehmen gezielt fördern sollten. Diversität im Team ist nicht nur ein Zeichen für Fortschritt, sondern auch eine Quelle für neue Ideen und Perspektiven.

 

„Die MVG in München hatte eine Kampagne mit dem Slogan: ‚Bei uns arbeiten 40 Nationen.‘ Auf den ersten Blick mag man denken: Na und? Doch bei genauerem Hinsehen offenbart das viel über die Kultur und Offenheit eines Unternehmens und der Mitarbeiter.“ Prof. Dr. Stefan Remhof

 

Relocation-Programme: Mitarbeiter fit machen für die globale Zusammenarbeit

Unternehmen sollten nicht nur standardisierte Relocation-Programme anbieten, sondern auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. Das Onboarding von internationalen Mitarbeitern ist oft der erste Schritt, um den Teamgedanken zu stärken und kulturelle Vorurteile abzubauen. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie interkulturelle Trainings initiieren und eine offene und respektvolle Kommunikation fördern.

 

„Wer die sprichwörtliche Karotte vor die Nase gehalten bekommt und nur deshalb ins Ausland geht, ‚weil es der Karriere gut tut‘, selbst aber wenig intrinsische Motivation hat, jetzt mal Hand aufs Herz: Die Wahrscheinlichkeit, dass das schief geht, ist groß.“ Prof. Dr. Stefan Remhof

 

Global Leadership als Schlüssel zum Erfolg

Global Leadership ist mehr als nur das Führen von internationalen Teams – es erfordert ein tiefes Verständnis für kulturelle Unterschiede und die Fähigkeit, diese als Stärke zu nutzen. Die Herausforderungen sind groß, aber mit den richtigen Tools, einem offenen Mindset und dem Fokus auf den Menschen kann globale Führung ein echter Wettbewerbsvorteil für Unternehmen sein. Prof. Dr. Stefan Remhof zeigt, dass es nicht nur um technologische Lösungen oder Prozesse geht, sondern um den Menschen im Mittelpunkt. Durch die Verbindung von Global Mindset, strategischem Weitblick und kultureller Intelligenz können Führungskräfte die internationale Zusammenarbeit auf ein neues Level heben.

Über Prof. Dr. Stefan Remhof

Prof. Dr. Stefan Remhof ist Managing Partner der People Mobility Alliance und Professor für Internationales Management an der IU International University München. Als Experte für Expat-Management und globale Führung unterstützt er Unternehmen weltweit dabei, erfolgreiche internationale Teams aufzubauen und zu führen. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Global Careers, Leadership und interkulturelle Zusammenarbeit. Du willst vollen Zugriff auf alle Fireside Chats? Dann werde Member und sichere dir deinen Karrierevorsprung. Hier findest du alle Informationen.

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