Unternehmerisches Denken – Eine Frage des Mindsets

Michael Silberberger ist Seriengründer. Auf „seine Kappe“ gehen Firma.de (eine Plattform, die bisher mehr als 25.000 Gründer unterstützt hat), Semigator und Go Ahead. Er hat sie erfolgreich und zum Marktführer gemacht. Dafür hat er das Mindset eines Entrepreneurs tief verinnerlicht. Sein voller Fokus lag und liegt auf seinen Unternehmen. Es zeichnet ihn nicht nur die unternehmerische Denkweise aus, sondern auch Kreativität, Risikobereitschaft, Durchhaltevermögen und Entscheidungsfähigkeit. Auf dem Weg zum Erfolg musste er auch einige Niederlagen einstecken, aus denen er sich wieder neu aufbauen musste. Ganz im unternehmerischen Denken verankert, nimmt er diese als Learnings mit.

Voller Fokus aufs Unternehmen – egal was es kostet

Um im Alltag als Unternehmer sein Ziel im Auge zu behalten, braucht es eine Vision. Michael ist ein großer Freund davon, sich auf eine Sache zu fokussieren, und diese richtig zu machen. Das gilt nicht nur für Unternehmer, sondern auch für Angestellte. Wer auf dem Weg ist, wird auch Niederlagen einstecken müssen. Auch Olympiasieger müssten Niederlagen einstecken bis zur Goldmedaille, vergleicht Michael. Es geht selbstverständlich nicht jedes Projekt gut, nicht jedes Format läuft wie gewünscht. Das müsse einem von Anfang an bewusst sein.

Gesetz der Resonanz

Michael glaubt fest an das Gesetz der Resonanz – wenn du dich einer Sache verschreibst, dann kreuzt alles Notwendige dafür deinen Weg. Wer sich einem Thema voll widmet, kann natürlich auch alle Energie hineinsetzen. Und wenn sich Hürden auftun, müssen diese eben mitgenommen werden. In Michaels Historie ging das sogar so weit, dass die deutsche Regierung das GmbH-Gesetz geändert hat. „Es gab nur ein Ziel: Wir werden so erfolgreich sein, sodass die Gesetze geändert werden müssen – und so kam es dann auch.“ Michael Silberberger

Volles Commitment auf ein Ziel: Fokus und Wertschöpfung

Prokrastinieren ist eines DER Wörter unserer Zeit. Wir sind umgeben von Ablenkungen, die uns das Ziel vor Augen verschwimmen lassen. Vom optimalen Nutzen der Zeit kann dann nicht mehr gesprochen werden. Wie geht man damit um? Experten-Tipp von Michael Silberberger: Finde Wege, um möglichst viel aus deiner Zeit zu machen. Suche schnelle Lösungen, nutze Slots, um zu telefonieren, Pläne auszuhecken, mit Partnern zu sprechen. Verplempere keine Zeit. Denke immer daran: Volles Commitment auf ein Ziel!

 

„Ich ging all in. Mein Privatleben gab es nicht mehr. Ich habe sehr oft auf einer Matratze in meinem Büro geschlafen, weil ich den siebenminütigen Weg nach Hause nicht mehr geschafft habe.“ Michael Silberberger

 

Aus der Niederlage lernen

Michaels erste Firma war sehr erfolgreich. Aufgrund der New Economy-Krise und dem Teilwegfall eines großen Auftrags war er gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen. Schließlich wurde sein Unternehmen verkauft. Danach stand er mit 150.000 Euro Schulden da. Für viele überraschend ist jedoch seine Einstellung dazu. „Ich habe in dieser Zeit so unglaublich viel gelernt. Ich sehe das so: Das war mein MBA um die 150.000 Euro Schulden. In Harvard wäre es auch nicht billiger gewesen.“ Michael Silberberger Mit diesem Mindset und den Learnings aus der Niederlage konnte er seine nächsten Projekte erfolgreich aufbauen.

Entrepreneurship und Zufriedenheit – passt das?

Was brauche ich, um glücklich zu sein? Regelmäßig stellen wir uns diese Frage. Wir bestimmen unser Leben selbst – deshalb ist es uns auch möglich, den Fokus, den wir uns gesetzt haben, zu erreichen. Michaels Weg ist es, Ablenkungen zu minimieren – und zwar genauso im Privaten wie im Business. Wenn dich dein Bücherregal in Video-Calls stört – ändere dein Büro. Dich beruhigt stattdessen die Pflanze? Setze den Change um und fokussiere dich auf das Wichtige. Jedoch: Jeder muss für sich ganz individuell herausfinden, was für ihn Zufriedenheit bedeutet. „Ich habe keine Termine vor 10:00 Uhr. Bis dahin gehe ich ins Fitnessstudio, da entspanne ich. Aber: Ich denke dort schon Dinge durch – das ist für mich schon Arbeitszeit. Ich komme dank Sport und Sauna entspannt in der Firma an – und bringe schon mega viele Impulse mit.“ Michael Silberberger Aber Achtung: Auszeiten sind essentiell, denn sie helfen, sich zu fokussieren. Unser Gehirn bekommt so die Möglichkeit, im Hintergrund zu arbeiten, Lösungen zu finden, die aktiv nicht gekommen sind, Gespräche von vor ein paar Tagen Revue Passieren zu lassen – und mit dem Ziel vor Augen den Weg besser gehen zu können.

 

„Experten-Tipp von Michael: Schließe die Woche Sonntagabend aktiv ab. Ich gehe da gerne in die Sauna. Denke noch einmal alles durch, hake ab und fasse mir die Big Points und To-Do’s für die Woche zusammen.

 

Der Weg ist das Ziel

Bis es Zeit für die Ernte ist, ist es ein langer Weg. Das kann in diesem Kontext nicht oft genug erwähnt werden.

Nimm den Weg an!

Wir zahlen den „Preis des Säens”, so nennt es Michael Silberberger, denn unsere Ernte kostet nun mal. Jedoch ist es auch hier wichtig zu entscheiden, ob diese Schritte aktuell nur noch Energie kosten oder später auch Ernte einbringen.

 

Tool-Tipp von Michael Silberberger: Ein einfaches Blatt Papier. Schreibe auf, ob du dich aktuell immer noch für all die Variablen in deinem Leben entscheiden würdest: für diesen Mietvertrag, für deine Firma, diese Angestellten. Wenn die Antwort nein ist: Löse dich davon. Meine Empfehlung: Mache das regelmäßig!

 

Natürlich wird es auch Tage geben, durch die man einfach durch muss. Wenn diese jedoch zur Regel werden, ist es wichtig, zu hinterfragen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Fokussiere dich wieder auf das Ziel – und gehe straight darauf zu.

Wie kannst du den Glauben an deinen Weg behalten?

Als Entrepreneur muss ich an Wege glauben, die andere vielleicht noch gar nicht sehen. Und das, während man durch lange Täler geht oder auch mal durch Pfützen watet. Die Geheimwaffe ist ein positives Mindset. Sieh auf deine Learnings, freue dich darüber. Hör auf, ständig zu kritisieren. Nimm an, was du daraus lernen kannst. Das ist etwas Gutes. „Alles ist für irgendwas gut. Davon bin ich ganz tief und fest überzeugt.“ Michael Silberberger

Wie kommst du zu einem positiven Mindset?

Die Frage an Michael brachte eine sehr schnelle Antwort: „Ich höre keine Nachrichten mehr.“ Er „vermüllt“ sich nicht mit all den negativen Schlagzeilen um Tote und Verletzte. Er braucht weiterhin Spannung und Entspannung, macht sich sein Leben aber so schön wie möglich. „Was hilft dir das Wissen um die 2 bis 200 Toten in den 5 Minuten Radionachrichten?“ Michael Silberberger

Den Innovationsprozess planen

„Viele Leute unterschätzen, was man in langer Zeit schaffen kann, und überschätzen, was man in kurzer Zeit erreichen kann.“ nach Bill Gates Um im Innovationsprozess voranzukommen, ist es wichtig, sich sein Ziel in Etappen aufzuteilen. Schritt für Schritt vorankommen. Aufeinander aufbauend ist das große Ziel nur eine Folge von kleineren, die in der Folge erreicht werden. Oft erkennen wir im Prozess des Herunterbrechens, dass wir sogar schneller vorankommen werden. Stelle dir dafür die Frage: Wenn ich zum Zeitpunkt x das erreicht haben möchte, welche Voraussetzungen braucht es einen Monat vorher, und wieder einen Monat vorher – und was kann ich dafür jetzt schon aufbringen? Schreibe dir diese Ziele ganz genau auf – und verfolge den Plan.

Unternehmerisches Denken und Risikobereitschaft

Braucht es ein besonderes Maß an Risikobereitschaft, um Entrepreneur zu sein? Vermutlich schon. Jedoch muss die Frage von einer anderen Sicht her gestellt werden, meint Michael: Was kann im schlimmsten Fall passieren? Mit dem richtigen Mindset nicht viel, denn wer auch Niederlagen als Learnings sehen kann, watet aus der Pfütze und macht weiter.

Wie kann unternehmerisches Denken gesteigert werden?

Michaels Empfehlung ist eindeutig: Suche dir Vorbilder aus dem Unternehmertum. Höre ihre Podcasts, lese ihre Bücher. In den späten 90ern las er das Buch „Der Weg nach vorne“ von Bill Gates. Darin stand gekürzt, dass sich der Autor sicher wäre, dass irgendwo da draußen ein junger Mensch wäre, der die Revolution der Informationstechnologie richtig einschätzen würde und ein erfolgreiches Unternehmen gründen wird. „Für mich war das, als würde Bill Gates direkt zu mir sprechen.“ Michael Silberberger Auch die Rede von Steve Jobs, die er 2005 vor den Absolventen in Stanford hielt, gab und gibt ihm so viel Kraft, sodass er sie schon über 50 Mal angehört hat – auch als Ritual, um die Woche zu beenden und im richtigen Mindset zu bleiben.  

Über Michael Silberberger

Er ist Seriengründer, Speaker und Coach. Michael hat unter anderem Firma.de (mehr als 25.000 Gründer unterstützt), Semigator und Go Ahead gegründet und erfolgreich zum Marktführer gemacht. Ein Unternehmer, der schon alles gesehen und durchlebt hat. Lehrbeauftragter zum Thema Entrepreneur. Er war aber auch schon auf dem Boden – es war nicht immer „so schön“. Er sagt: Unternehmerisches Denken ist nicht nur für #Gründer essentiell, sondern besonders wichtig für Führungs- und Nachwuchskräfte, weil:

👉 jeder seine Fokussierung, Zeit und Zufriedenheit wieder selbst steuern und einsetzen kann.

👉 eine Klarheit der eigenen (und unternehmerischen) Ziele zu erreichen, mehr Zeit für das Wesentliche verschafft.

👉 man mit Strategie und Methode den eigenen Innovationsprozess anstoßen, umsetzen und ins Handeln kommen kann.  

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