Decision Making – In der Karriere leichter Entscheidungen treffen

Wie treffe ich bessere Entscheidungen?

Entscheidungen die Karriere betreffend gehören zu den wichtigsten, oft aber auch zu den schwierigsten, die wir zu treffen haben. Laut Prof. Dr. Philip Meissner, Professor an der ESCP Business School und HHL Leipzig, Autor und Couch, fallen uns diese Entscheidungen deshalb so schwer, weil sie weitreichende Konsequenzen haben: je weitreichender, desto schwerer.

Entscheidungen und Unternehmenserfolg

Studien haben gezeigt, dass Entscheidungen der Kernbereich im Management sind. Zwischen 40 % und 70 % der Zeit füllen Entscheidungsfindungswege. Jedoch sind nur 28 % der ManagerInnen mit ihren Entscheidungen zufrieden. Das spiegelt sich direkt in der Performance der Unternehmen wider. McKinsey Studien haben gezeigt, dass der Total Shareholder Return eines Unternehmens 6 % niedriger ist, wenn schlechte Entscheidungen getroffen wurden. Dieser steigt dementsprechend, wenn gute Entscheidungen getroffen werden.

Warum sind wir so schlecht darin, Entscheidungen zu treffen?

Laut Prof. Dr. Meissner hängt das mit drei großen Bereichen zusammen:

1) Emotionen

Wir sind von Emotionen geleitet. Wut und Angst spielen hier besonders mit und lassen uns, genauso wie in euphorischen Momenten, schlechte Entscheidungen treffen. Je größer die Emotion, desto weniger rational sind wir und desto wahrscheinlicher ist eine schlechte Entscheidung.

2) Unbewusste Denkfehler

Unbewusste Denkfehler sind deshalb besonders negativ, weil es in unserer Denkweise verankert ist. Diese Fehler sind uns nicht bewusst und werden auch in gemeint rationalen Herangehensweisen ungefiltert gemacht.

3) Selbstüberschätzung

Selbstüberschätzung führt nicht nur dazu, sich selbst falsch einzuschätzen, sondern auch, und das ist in manchen Fällen noch fataler, andere zu unterschätzen. Damit wird ein höheres Risiko eingegangen, nicht alle Optionen in Betracht gezogen zu haben.

Um das zu reduzieren und bessere Entscheidungen zu treffen, gibt es Methoden und Tools, die im Prozess angewendet werden können.

So triffst Du bessere Entscheidungen

In seinem Buch (siehe Buchtipp unten) zeigt Prof. Philip Meissner verschiedene Tools und Schritte auf, die den Entscheidungsprozess begleiten müssen.

  • Zuerst sollten wir uns fragen: Treffe ich eigentlich die richtige Entscheidung? Fokussiere ich mich auf das wirkliche Problem oder nur auf ein Symptom?
  • Als nächstes sollte gemeinsam mit einem unparteiischen Kritiker besprochen werden, welche anderen Möglichkeiten in Frage kommen. Er oder sie hinterfragt den Weg und ist dadurch im Entscheidungsprozess besonders hilfreich.
  • Wichtig im Prozess ist auch die Frage: Welche Entscheidungen sind umkehrbar, und welche sind es nicht? In nicht umkehrbare Entscheidungen sollte immer mehr Zeit investiert werden.
  • Am „Ende des Tages“ ist es nun ausschlaggebend, die Entscheidung auch wirklich zu treffen und diese nicht auf die lange Bank zu schieben.

Der perfekte Zeitpunkt?

Je nach Persönlichkeit gibt es tatsächlich Tageszeiten, wo gute Entscheidungen besser und leichter getroffen werden können. Das ist je nach Typ individuell. Jedoch sollte man sich selbst eine begrenzte Anzahl an Entscheidungen für einen Tag einplanen, um sich auf die Themen bewusst fokussieren zu können.

Perspektivenwechsel

Durch die strukturelle Begleitung eines Coaches kann wertvolle Zeit gespart werden. Externe Berater können moderieren und ganz bewusst unterschiedliche Positionen einbringen. In der neuen Dynamik können eigene Innenansichten, eingefahrene politische Diskussionen usw. aufgebrochen werden.

Entscheidungskompetenz verbessern

Unternehmen können einiges tun, um die interne Entscheidungskompetenz zu verbessern. Indem gewisse Methoden zum Standard gemacht werden, werden sie zum Automatismus. Das spart immense (Zeit-)Ressourcen.

Außerdem sollte uns bewusst sein, dass mit jeder Entscheidung, die wir treffen, die Kompetenz trainiert wird. Auch mit täglichen Achtsamkeitsübungen und dem bewussten Schritt zurück, um Emotionen abklingen zu lassen, wird der Blick für Neues geöffnet.

 

Weiteren Input zum Thema findet ihr in der RAINMAKER SOCIETY

Buchempfehlung: Prof. Dr. Philip Meissner: Entscheiden ist einfach, wenn man weiß, wie!

Über den Autor

Philip Meissner hat sich besseren Entscheidungsprozessen verschrieben. Als Professor an der Berliner Wirtschaftshochschule ESCP Europe erforscht er die Methoden, die zu ihnen führen. Nach einer Karriere im Bankensektor baut er seit 2009 das Forschungszentrum Center for Strategy and Scenario Planning an der HHL Leipzig Graduate School of Management mit auf.

 

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